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Winckelmanns Stilepochen

Winckelmanns Hauptwerk, die Geschichte der Kunst des Altertums (1764), bietet erstmals eine nach Epochen gegliederte Einordnung antiker Kunstwerke und ihrer Künstler. Die Grundlage dafür bilden Informationen aus griechischen und römischen Schriftquellen.

Im Mittelpunkt von Winckelmanns „Lehrgebäude“ steht die Entwicklungsgeschichte der griechischen Skulptur, die er folgendermaßen beschreibt: „So wird man in der Kunst der Griechen, sonderlich in der Bildhauerei, vier Stufen des Stils setzen, nämlich den geraden und harten, den großen und eckigen, den schönen und fließenden, und den Stil der Nachahmer.“
An anderen Stellen nennt er die ersten drei Stufen den „Älteren Stil“, den „Hohen Stil“ und den „Schönen Stil“.

Winckelmann fiel es noch schwer, konkrete Beispiele für die einzelnen Stilphasen zu benennen. In der nachfolgenden Zeit jedoch wurde sein Epochenmodell durch Neufunde mehr und mehr mit Inhalt gefüllt. Noch heute bildet es die Grundlage für die Chronologie in der Klassischen Archäologie.

Winckelmanns Stile Heutige Bezeichnungen Datierung
Älterer Stil Archaik 7. / 6. Jahrhundert
Hoher Stil Früh- und Hochklassik 5. Jahrhundert
Schöner Stil Spätklassik 4. Jahrhundert 
Stil der Nachahmer Hellenismus 3. – 1. Jahrhundert 
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