Virtuelle Ausstellung

Sammlung der Gipsabgüsse 
Archäologisches Institut Göttingen

Ausstellung zum 300. Geburtstag und 250. Todestag von Johann Joachim Winckelmann

Johann Joachim Winckelmann gilt allgemein als Begründer der Klassischen Archäologie und der Kunstgeschichte. Vor 300 Jahren, am 9. Dezember 1717, wurde er in Stendal geboren und vor 250 Jahren, am 8. Juni 1768, fiel er in Triest einem Raubmord zum Opfer. Aus Anlass dieses doppelten Jubiläums veranstaltet die Göttinger Sammlung der Gipsabgüsse eine Ausstellung, die die Bedeutung Winckelmanns für die Entstehung der Archäologie als Fachwissenschaft zum Thema hat.
Winckelmanns ungewöhnlicher Lebensweg, sein Aufstieg vom armen Schuhmachersohn zum europaweit geachteten Präsidenten der päpstlichen Altertümerverwaltung in Rom, faszinierte Zeitgenossen wie Nachwelt gleichermaßen. Mit seinen Schriften über die Kunst der Antike revolutionierte er den Kunstgeschmack des späten 18. Jahrhunderts: Der verspielten, dekorativen Kunst des Rokoko stellte er die „edle Einfalt und stille Größe“ der Meisterwerke griechischer Bildhauerkunst gegenüber und gab damit entscheidende Anstöße für die mächtige Bewegung des Klassizismus. Sie sollte die europäische Kunst und Kultur jahrzehntelang prägen.
Winckelmanns Hauptwerk, die „Geschichte der Kunst des Altertums“ (1764), ist der Versuch, dem Wesen der Schönheit mit wissenschaftlicher Methode auf die Spur zu kommen. Schönheit erscheint nicht als zeitloses Phänomen, sondern wird als Resultat einer geschichtlichen Entwicklung und spezifischer politischer Bedingungen verstanden.
Die entscheidenden Schritte zur Verwandlung der Winckelmann’schen Lehre in ein Universitätsfach vollzogen sich in Göttingen. Zu verdanken ist dies in erster Linie dem Wirken Christian Gottlob Heynes (1729–1812), der mit Winckelmann in engem Austausch stand. Heyne hielt seit 1767 in Göttingen zum ersten Mal an einer Universität Vorlesungen zur Archäologie. Darin nahm er wichtige Impulse Winckelmanns auf, kritisierte ihn an anderen Stellen aber auch sehr deutlich.

Die Ausstellung wurde von Studierenden und Mitarbeitern des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen gemeinsam erarbeitet. Sie greift aus der Vielzahl der Facetten von Winckelmanns Leben, Werk und Wirkungsgeschichte seine Bedeutung für die archäologische Wissenschaftspraxis heraus. Grundlegende archäologische Tätigkeiten – Anschauen, Beschreiben, Vergleichen, Klassifizieren, Datieren, Interpretieren – sind von Winckelmann in eine Form gebracht worden, die die Klassische Archäologie bis heute prägt. Zur Veranschaulichung dienen – zum Teil erstmals gezeigte – Exponate aus den Sammlungen des Göttinger Archäologischen Instituts, ergänzt durch Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz. Der Beziehung Winckelmanns zu Heyne und zur Universität Göttingen gilt dabei besonderes Augenmerk.

Einführung
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Johann Joachim Winckelmann:
Daten zu Leben und Werk
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Vom Lesen zum Anschauen:
Winckelmann in Dresden
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Kunstwerke beschreiben:
Winckelmann im Belvedere
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Ergänzungen erkennen:
Grundprinzip kritischer Objektanalyse
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Bilder deuten:
Winckelmanns Hermeneutik
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Historisch denken:
Winckelmann und die Antiquare
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Statuenwald
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Kulturen vergleichen:
Die Griechen und die Anderen
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Das Schöne erklären: Winckelmanns Ästhetik
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Stil ohne Entwicklung:
Die Kunst der Ägypter
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Vergleichendes Sehen:
Der nachgeahmte ägyptische Stil
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Stil und Mentalität:
Die Kunst der Etrusker
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Die Herkunft bestimmen:
Etruskische oder griechische Vasen?
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Datieren:
Winckelmanns Stilepochen
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Ausgraben:
Winckelmanns Traum von Olympia
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Klassifizieren:
Winckelmann als Gemmenforscher
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Von der Theorie zur Anschauung:
Die Elgin Marbles und der Hohe Stil
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Anschauungsobjekte sammeln:
Gipsabgüsse an der Universität
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Spuren sichern:
Winckelmann und die Farbigkeit antiker Skulpturen
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Eine Disziplin begründen:
Archäologie als Universitätsfach
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Besucher führen, Sammler beraten:
Präsident der Altertümer zu Rom
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Studenten unterrichten:
Heynes Vorlesung über die Archäologie
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