Die Herkunft bestimmen:
Etruskische oder griechische Vasen?

Antike bemalte Vasen begannen erst im 18. Jahrhundert verstärkt in das Blickfeld der antiquarischen Forschung zu treten. Besonders reiche Funde machte man damals in Campanien, dem Umland der griechischen Stadt Neapel. Dieses war zeitweise von Etruskern kolonisiert worden. Patriotisch gesinnte Gelehrte aus der Toscana vertraten daher die Auffassung, es handle sich um Werke ihrer etruskischen Vorfahren. Diese These war sehr erfolgreich und hielt sich bis in das frühe 19. Jahrhundert.

Winckelmann hingegen verwies nachdrücklich auf die griechischen Inschriften auf manchen Vasen: „hieraus erhellet, wie wenig Grund der allgemeine Name Hetrurischer Gefäße habe, unter welchen man dieselben bisher begriffen hat“. Er schrieb ihre Herstellung ortsansässigen campanischen Werkstätten zu, in denen griechische oder zumindest stark griechisch geprägte Künstler arbeiteten.

Erst ab 1830 setzte sich die Erkenntnis durch, dass ein erheblicher Teil der in Campanien, aber auch in der Toscana gefundenen bemalten Vasen aus Griechenland, vor allem aus Athen, importiert war.

In seinem dreibändigen Prachtwerk (1767–1775) trat Giovanni
Battista Passeri sehr entschieden für den etruskischen Ursprung der bemalten Vasen ein.

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