Hoher Stil – Diadumenos

Original aus Marmor; London, Britisches Museum
Römische Umbildung einer Bronzestatue des Polyklet um 430 v. Chr.
Ursprünglich in der Sammlung Farnese in Rom; seit 1864 in London
Abguss 1875 erworben

Aus dem Motiv des Jünglings, der sich eine Siegerbinde um den Kopf legt, schloss Winckelmann, es könnte sich um eine Kopie des „Diadumenos“, einer in der antiken Literatur beschriebenen Bronzeskulptur des hochklassischen Bildhauers Polyklet, handeln. Zwar wurden später maßgenauere und weniger vereinfachte Kopien dieses berühmten Werks gefunden, aber grundsätzlich erwies sich Winckelmanns Vermutung als richtig. Polyklet war für Winckelmann ein Hauptvertreter des Hohen Stils. Aus Äußerungen antiker Autoren schloss er, Polyklets Werken sei noch eine „gewisse Härte“ eigen gewesen, ablesbar an „eckigten“ und noch nicht „wellenförmigen“ Umrissen. Einer „großen Richtigkeit“ in der Proportionierung der einzelnen Körperteile sei „ein gewisser Grad schöner Form aufgeopfert worden“.

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