Statue einer sitzenden Nymphe, sog. Dresdner Ariadne
Original aus Marmor; Dresden, Antikensammlung
Römische Kopie nach einem Vorbild des 3. Jhs. v. Chr.
Aus der Sammlung Chigi; seit 1728 in Dresden Abguss 1785 von Heyne bei der Kunsthandlung Rost in Leipzig für die Göttinger Universitätsbibliothek erworben.
In den Gedanken über die Nachahmung ordnet Winckelmann die Statue dem „hohen Stil“ der griechischen Kunst zu, deutet sie gleichzeitig aber aufgrund des Kopftypus als Bildnis Agrippinas der Älteren, also als römisches Werk. Diesen Widerspruch thematisiert er ebenso wenig wie die Tatsache, dass der Kopf nicht zur Statue gehört. Beides – die Deutung griechischer Statuen als Personen aus der römischen Geschichte und das Nichterkennen von Ergänzungen – brandmarkte Winckelmann später, in seiner römischen Zeit, als typische „Vergehungen“ unbedarfter Buchgelehrter.