Diskuswerfer des Myron

Rekonstruktion des Bronzeoriginals aus der Zeit um 450 v. Chr. von
Marie Diehl, Berlin (Anfang 20. Jahrhundert)
Abguss 1918 erworben.

 

Der Diskuswerfer des Myron ist ein gutes Beispiel dafür, wie falsche Ergänzungen an antiken Skulpturen zu Fehldeutungen führen können: Schon zu Winckelmanns Zeit stand im Kapitolinischen Museum eine römische Kopie dieser berühmten Statue, allerdings unerkannt, denn der Torso war Anfang des 18. Jahrhunderts von dem französischen Bildhauer Monnot völlig sinnentstellend als „Sterbender Gladiator“ ergänzt worden. Auch Winckelmann bemerkte den Irrtum nicht. Erst Giambattista Visconti, sein Nachfolger im Amt des Präsidenten der Altertümer von Rom, erkannte die wahre Bedeutung des vermeintlichen „Sterbenden Gladiators“. Auf die richtige Spur brachte ihn eine fast vollständig erhaltene Kopie, die 1781 auf dem Esquilin in Rom ausgegraben wurde. Sie liegt der hier gezeigten modernen Rekonstruktion des verlorenen Bronzeoriginals zugrunde.

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